Die Schräge als Stilelement

auch im Fachwerkbau

 

am Beispiel von Quedlinburg

 

                           Zur goldenen Sonne

 

 

 

 

 Die Architekturgeschichte wehrt sich konsequent gegen die Schräge als Stilelement des Baugrundkörpers in der mittelalterlichen und vorchristlichen Architektur.

Meine Untersuchungen zu den weltweit vorhandenen Beispielen einer schrägen Architektur wird auch durch das Wiederaufgreifen der Schräge als Stilelement in der modernen Architektur gestützt.

Wie bei den schrägen mittelalterlichen Türmen wird auch bei offiziellen Untersuchungen des Fachwerkbaus eine Schrägheit auf unsolides Bauen oder ein teilweises Absenken des Baugrundkörpers zurückgeführt. Dieses Erklärungsmuster kann bei Betrachtung der Bauwerke nur als eine Sprachregelung bezeichnet werden. Schon der einfache Augenschein läßt den Bauwillen erkennen.

Offensichtlich hat auch die Architekturgeschichte es sich zur Aufgabe gemacht, das einfache christliche Weltbild des vorvorigen Jahrhunderts zu vertreten.

Nahezu tragisch und aufs gröbste verfälschend wird diese Geschichte ausgrenzende Interpretation beim Wiederaufbau und der Restauration der alten Fachwerkarchitektur vor allem nach den Zerstörungen durch den Zweiten Weltkrieg. Durch die weitgehende Beseitigung des schrägen Bauelements hat die modernistische Einfalt auch in der Fachwerkarchitektur Einzug gehalten und somit eine wichtige  individualisierende und bereichernde Dimension der Architektur beseitigt.

 

 

 

1  Hier ein Absacken oder handwerkliche Unfähigkeit zu vermuten ist wohl mehr Ideologie als eine gewagte These.

 

 

2  Die gesamte Fachwerkarchitektur weist in der Regel Abweichungen vom Lot und vom rechten Winkel auf. Dieser Zusammenhang läßt sich auch in den Grundrissen nahezu der gesamten mittelalterlichen Architektur als Tendenz nachweisen.

 

 

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4  Um diese Schrägheit mit Nachlässigkeit oder Unvermögen zu erklären, müßte schon ein flächendeckender Alkoholmißbrauch oder ein andersgearteter Krankheitszustand nachgewiesen werden.

 

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10  Es ist auffällig, daß sich der Saumbalken in der Regel zum Türbereich neigt oder insgesamt schräg angelegt ist.

 

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34  Ständerbau aus der ersten Hälfte

des 14. Jahrhunderts

 

35   Auch die Innenräume nehmen die Schrägheit des Baukörpers auf.

 

 

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37  Die Innendekoration zeigt das Quadrat als Ornament.

 

 

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41  Ein modernes Graffiti mit der heiligen Zahl 15.

 

 

42  Auch in der bäuerlichen Architektur spielt der Fachwerkbau eine große Rolle. Sicher hatte er auch hier in der bäuerlichen Kultur seine Wurzeln.

 

 

43  Ein modernes Bild aus einer Ausstellung im Feininger Museum in Quedlinburg.

 

 

44  Der Bugaturm in Magdeburg aus dem Zugfenster fotografiert schließt den Kreis schräger Architektur.

 

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